She likes Chopin
1988 in München geboren, erlernte Alice Sara Ott mit zarten vier Jahren das klassische Klavierspiel. Freiwillig und ungewöhnlicherweise gegen den Willen ihrer Mutter. Sie trimmte sich alleine zum Erfolg, der sich schnell einstellte. Das deutsch-japanische Mädchen mit den glatten schwarzen Haaren gewann einen Wettbewerb nach dem anderen und füllt mitterweile die großen Konzertsäle weltweit. Erst kürzlich war sie in Japan auf Tour, Konzerte mit renommierten Orchestern wie den Wiener Symphonikern, der San Francisco Symphony, den Royal Stockholm Philharmonics und vielen deutschen Rundfunk-Sinfonieorchestern von Nord nach Süd gehören zu ihrem täglichen Geschäft. Dieses Jahr widmet sie dem König des romantischen Klaviers, Frédéric Chopin, eine Compact Disc mit seinen schönsten Walzern. Der Komponist wurde vor genau 200 Jahren als Fryderyk Franciszek Chopin in Polen geboren, 2010 ist das Chopin-Jahr.
Alice Sara Ott interpretiert knapp 20 Walzer des Meisters, natürlich ist auch der berühmte und übrigens höchst anspruchsvolle Minutenwalzer in Des-Dur einer davon. Viele spielen den schnellen Walzer leicht hektisch, nur Daniel Barenboim konnte ihm, meinem Gefühl nach, bislang die gebührende Ruhe und Tiefe verleihen, nun hat sich auch Ott daran versucht. Ihr weiches, wohliges Spiel ist ein Genuss und verdient es, aufmerksam angehört zu werden. In einem Interview sagt sie, dass sie die Trauer Chopins und sein Heimweh, das er empfand, als er sein Land als Anti-Kommunist verlassen hatte, spüren konnte, während sie zahlreiche Briefe Chopins las. Diese Sensibilität glaubt man ihr sofort, wenn man ihr Spiel fühlt. Ein wahrlich schönes Ding.
Für Chopin-Fans ebenso unbedingt anhörenswert: Rachmaninov spielt Chopin.
Alice Sarah Ott: Chopin Complete Waltzes, Deutsche Grammophon (Universal), um 16 Euro.
Alice Sara Ott interpretiert knapp 20 Walzer des Meisters, natürlich ist auch der berühmte und übrigens höchst anspruchsvolle Minutenwalzer in Des-Dur einer davon. Viele spielen den schnellen Walzer leicht hektisch, nur Daniel Barenboim konnte ihm, meinem Gefühl nach, bislang die gebührende Ruhe und Tiefe verleihen, nun hat sich auch Ott daran versucht. Ihr weiches, wohliges Spiel ist ein Genuss und verdient es, aufmerksam angehört zu werden. In einem Interview sagt sie, dass sie die Trauer Chopins und sein Heimweh, das er empfand, als er sein Land als Anti-Kommunist verlassen hatte, spüren konnte, während sie zahlreiche Briefe Chopins las. Diese Sensibilität glaubt man ihr sofort, wenn man ihr Spiel fühlt. Ein wahrlich schönes Ding.
Für Chopin-Fans ebenso unbedingt anhörenswert: Rachmaninov spielt Chopin.
Alice Sarah Ott: Chopin Complete Waltzes, Deutsche Grammophon (Universal), um 16 Euro.
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