Sing' und schwing' das Bein - vom Kinderfernsehen-Kult der 1980er Jahre

Da sind sie wieder, immer wieder, die guten alten 1980er Jahre. Ob in der Mode mit Leggins, Neonfarben oder Schulterpolster, natürlich in der Musik mit Dauer-Ikonen à la Michael Jackson (Gott hab' ihn selig) und der nicht älter werden wollenden Madonna und auch im Film mit unsterblichen Leinwandhits wie La Boum und Dirty Dancing - die Achtziger gehen niemals so ganz. Eine Ausnahme, die nicht in der Reihe der Unkaputtbaren ihren Platz findet, sind einst beliebt gewesene Kinderserien mit absoluter Berechtigung zur Erlangung eines Kult-Status. Da haben wir z.B. "Doctor Snuggles", "Hallo Spencer" und "Inspector Gadget" mit seinem Gadgetomobil sowie: "Die Fraggles". Den Fraggle-Rock trällern Fans der ersten Stunde noch heute dann und wann und immer wieder stellt sich die Frage: Warum hat es sich ausgefraggelt?

Lediglich ein weniger charmantes Kosewort, "Du Fraggle", ist hierzulande übrig geblieben. Macher Jim Henson hauchte den Puppen mit den zerzausten Haaren 1983 Leben ein. Die Serie galt als Nachfolger der Muppet-Show. Worum es ging? Wuschelige Phantasiewesen leben in einer Höhlenwelt unter dem Haus eines abgehalfterten und begrenzt erfolgreichen Wissenschaftlers und dessen Hund Spocket. Die Doozer bauen dort fleißig Brücken und Bauten, während die Fraggles, allen voran Gobo, Abenteuer mit den Gorgs-Riesen erleben und immer wieder die allwissende Müllhalde Marjorie um Rat befragen. Letztere war meines Erachtens der heimliche Star der Serie und ist eine beeindruckende Erfindung Hensons. Die Protagonisten unter den Fraggles waren neben Gobo die temperamentvolle Extrovertierte mit den roten Haar-Puscheln, Red, ihre zartmütige Künstler-Freundin Mokey, der Reggae-Kiffer-Fraggle im Hawaihemd, Boober, sowie der Zauberer Wembley.

Ein buntes Gespann, mit dem es nie langweilig wurde. Ein Jammer, dass die Serie nicht mehr läuft. Die Massen-Kids von heute interessieren sich mehr für Mangas, Real-Life-Bullshit der Privaten und nur noch wenige sehen sich die wirklich bereichernden, intelligent humoristischen Serien aus alten Tagen an. Meine Mutter schwärmt noch heute von Tammy (manchmal singt sie auch ungefragt die Titelmelodie), meine Cousins von Tim Thaler oder später vom guten alten Kit und ich vermisse ab und an den Fraggle Rock. Aber das ZDF bzw. der Gemeinschaftskinderkanal KiKa liefern noch am besten ab unter allen Kinderprogrammen und wer weiß, vielleicht trauen sich die Programmchefs irgendwann, die Klassiker aus den Archiven zu holen. Wenigstens ein paar davon. Spätestens meine Kinder würden die coolen Schinken wieder gerne ansehen (bestimmt...). Und bis dahin tanze ich den Fraggle Rock im stillen Kämmerlein.

In diesem Sinne: Lass' die Sorgen Sorgen sein!

Fotos: thafeedback.com

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