Vintage, Vintage

So gerne ich meinen Kleiderschrank mit nigelnagelneuen Teilen bekannter und weniger bekannter Modelabels aus aller Herren Länder bestücke, manchmal darf es auch sehr gerne ein ausgefallenes Stück aus zweiter Hand sein.

Bei meinen letzten Städtetrips nach Barcelona (ich berichtete am 13. Februar), New York und Stockholm standen sie immer ganz weit oben auf meiner Liste der Dinge, die ich mir unbedingt näher anschauen wollte: die Vintage Läden, Second Hand Stores, Retro Fashion Shops oder wie man sie auch immer nennen mag. In den genannten Städten wird man bestens fündig, allen voran natürlich New York. Auch, wenn man hier in den Shops zum Teil ein beachtliches Sümmchen für die getragenenen Stöffchen hinblättern muss. Hierzulande sind die wirklichen coolen Shops rarer gesäht. In meiner Unistadt Düsseldorf habe ich ein junges Pflänzchen in der Reihe der Läden dieser Art knapp verpasst: NewYorkRioTokyo Vintage von Stefanie Schmidt (http://www.nyrt.de/).

Bild: NewYorkRioTokyo

Und nun, in Hamburg wahl-heimisch, taste ich mich langsam vor. Second Hand Shops findet man hier vor allem im Karo- oder Schanzenviertel und ein nicht weniger cooles Exemplar überraschender Weise in zentraler Lage unweit der kommerziellen Einkaufsmeile Mönckebergstraße: Vintage & Rags (Kurze Mühren 6). Die Website ist leider eine kleine Katastrophe, deshalb lieber gleich persönlich hingehen und live anschauen, denn es lohnt sich! Ein riesen Laden, hübsch eingerichtet, der zum Stöbern und Entdecken einlädt. Viel Trash - das gehört sich ja auch so - aber auch echt tolle Teile. Da entdeckt man Schuhe von Bruno Magli und Givenchy, gut erhaltene Leckerjacken und -mäntel, Fellmützen im Russen-Look, Seidentücher, bunte Shirts, Blusen mit Puffärmeln und vieles mehr. Preislage: human. Schuhe, übrigens gut erhalten und aus solidem Hause wie z.B. Peter Kaiser oder Bruno Magli, kosten um die 20 Euro, Blusen und Shirts zwischen 10 und 20 Euro, schicke Wildledermäntel um die 80 Euro.

Ich habe mich bei meinem Besuch im Vintage Himmel für zwei Blusen aus den Achtziger Jahren entschieden. Eine aus Satin mit Puffärmeln und Stehkragen in der Signalfarbe Pink von "Dabney" - einem Label aus New York und Paris, das es aber, so wie es aussieht, heute nicht mehr gibt. Und eine zart transparente, cremefarbene mit graphischen Formen in Türkis, Orange und Cognac. Kostenpunkt 15 bzw. 18 Euro.